Bindungsmuster erkennen!
Ich hatte gerade ein Gespräch mit einer weiblichen Kundin, die sich so sehr gewünscht hat, dass ihr Mann ihr seine Liebe mehr zeigt. Sie wünscht sich kleine Aufmerksamkeiten. zB. zärtliche Berührung am Tag oder dass er ihr bei der Gartenarbeit hilft. Sie sehnt sich so nach seinen Liebes beweisen, dass sie die kleinen Aufmerksamkeiten, die ihr schenkt, gar nicht mitbekommt. Wenn wir selbst in unserer Kindheit keine gute Bindung zu unserer Mutter oder unserem Vater schließen konnten, suchen wir uns die Bestätigung oft bei unserem Partner oder unsere Partnerin.
Wenn wir in unserer Kindheit keine stabile Bindung zu Mutter oder Vater erleben konnten, suchen wir diese Bestätigung später häufig beim Partner. Doch das eigene innere „leere Herz“ kann niemand anderes füllen – das gelingt nur, wenn wir selbst liebevoll mit uns umgehen, uns Zeit für uns nehmen und zu uns selbst finden.
Innere Sicherheit bedeutet, sich selbst wertzuschätzen. Wer sich selbst liebt und annimmt, kann diese Wertschätzung auch in die Partnerschaft tragen. So entsteht Bindung und Stabilität, die trägt – selbst wenn es im Außen stürmt.
Unsichere Zeiten – Sich gegenseitig Halt geben!
Viele meiner Klienten erleben gerade ein starkes Gefühl von Unsicherheit. Nachrichten über Kriege, Krisen und gesellschaftliche Umbrüche rufen besonders bei älteren Menschen alte Wunden wach. Oft öffnen sich dadurch verdrängte Kriegstraumata. Die Sorge um Kinder und Enkelkinder verstärkt diese Gefühle noch.
Auch junge Menschen tragen ihre ganz eigenen Erfahrungen, geprägt durch die Corona Zeit : Wer in den letzten Jahren – zwischen 15 und 20 – viel Zeit zu Hause verbringen musste, konnte kaum Kontakte pflegen oder seine Jugend wirklich leben. Heute, mit Anfang 20, spüren viele, dass da etwas nachzuholen ist. Gleichzeitig merken sie, dass die damals entstandenen Ängste und das Gefühl von Isolation wie ein inneres Trauma weiterwirken. Und natürlich werden auch die Menschen in mittleren Jahren nicht verschont. Themen, wie: Angst um den Arbeitsplatz, Wohnungsnot, Einführung der Wehrpflicht und steigende Haushaltskosten schüren die Ängste jedes einzelnen.
Wenn innere Sicherheit fehlt
Unsicherheit macht sich auch in Partnerschaften bemerkbar. Wer in sich selbst keine Sicherheit spürt, kann sie dem Partner oder der Partnerin schwer vermitteln. Viele Paare beschäftigen sich daher gerade mit Fragen: Wie kann ich eine gute Bindung zu mir selbst und meinem Partner aufbauen?:
- Wie kann ich mir selbst treu bleiben?
- Wie aktiviere ich meine innere Stabilität und Selbstsicherheit?
- Wie kann ich lernen, Liebe zu geben – und auch die Liebe des anderen wirklich anzunehmen?
Unterschiedliche Arten, Liebe zu zeigen
Jeder Mensch drückt seine Liebe auf eine eigene Weise aus. Manchmal entspricht das nicht den Erwartungen des Partners.
Schnell tauchen dann Gedanken oder Vorwürfe auf wie: „Ich bin dir egal.“ oder „Du gibst mir nicht, was ich brauche.“
Gerade in solchen Momenten ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und nicht innerlich auf Abstand zu gehen. Denn wenn wir uns zurückziehen, entsteht das Risiko, dass die Bindung immer schwächer wird. Dabei steckt hinter der vermeintlich „falschen“ Form der Zuwendung oft ein liebevoller Gedanke – nur eben anders gezeigt, als wir es uns wünschen.
Dieses Rückzugsverhalten wird in der Paartherapie auch als einer der „Vier apokalyptischen Reiter“ beschrieben: das Mauern. Es bedeutet, dass einer der Partner dichtmacht, nicht mehr erreichbar ist und damit die gemeinsame Verbindung blockiert.
Der erste Schritt: Selbstsicherheit
Das Fundament für Bindung in einer Partnerschaft und einer guten Beziehung ist die eigene Sicherheit. Erst wenn wir uns selbst annehmen, mit unseren kleinen und großen Macken und frieden mit uns selbst geschlossen haben, können wir:
- unserem Partner oder unserer Partnerin Halt geben,
- die Liebe, die er oder sie schenkt, wirklich annehmen,
- und diese Stabilität auch an unsere Kinder weitergeben.
Bindung beginnt bei Dir selbst
Bindung ist keine fertige Eigenschaft, sondern ein Prozess. Sie entsteht immer wieder neu, wenn wir uns erlauben, uns selbst wahrzunehmen, uns anzunehmen und unsere innere Stärke zu spüren. Daraus wächst eine Sicherheit, die nicht von äußeren Umständen abhängt – sondern von innen heraus trägt.
Wenn Du das Gefühl hast, dass Unsicherheit und alte Verletzungen in Deiner Beziehung spürbar werden, darfst Du wissen: Du bist damit nicht allein.
Suche Dir professionelle Hilfe, bevor es zu spät ist!
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